"Bei Industrie- und Logistikvermietungen macht sich die konjunkturelle Eintrübung zunehmend bemerkbar. Große Projektentwicklungen, aber auch kleinere Anmietungen werden gestoppt und bis auf Weiteres zurückgestellt. Angesichts von Absatzverlusten, Gewinnwarnungen und drohenden Schadensersatzzahlungen sind vor allem im Automotive-Bereich zurzeit Sparprogramme und die Besinnung auf das strategisch Notwendige angesagt.
Mit einem Gesamtvolumen von ca. 81.000 m2 im ersten Halbjahr 2019 scheint zwar der Vermietungsmarkt das Vorjahresergebnis um 6.000 m2 zu übertreffen. Tatsächlich sind jedoch von diesem Ergebnis ca. 47.000 m2 einem Logistik-Großprojekt von Daimler und Greenfield Development in Waiblingen gutzuschreiben.
Insgesamt bleibt die Situation bei Industrie- und Logistikimmobilien weiterhin angespannt. Obwohl im zweiten Halbjahr aufgrund von Konsolidierungen und Umstrukturierungen durchaus Möglichkeiten zur Anmietung von Bestandsflächen bestehen, entspricht das Angebot nicht dem aktuellen Bedarf an multifunktionalen Hallenflächen für diverse Nutzungen. Auch 2020 steht in der Region bisher nur eine große Neuentwicklung mit 20.000 qm zur logistischen Vermietung an."
"Die Trends aus dem ersten Quartal 2019 haben sich im gesamten Halbjahr bestätigt. So sind im ersten Halbjahr 2019 lediglich sechs mittlere Abschlüsse im Bereich Light Industrial zu verzeichnen, dabei wurde allerdings keine Transaktion über 10 Millionen getätigt. Auch im zweiten Halbjahr ist hinsichtlich der Knappheit an Industrie- und Logistikimmobilien kaum Besserung in Sicht.
Auf die gesamtwirtschaftlichen Risiken, sinkenden Produktionszahlen und Kostensenkungsinitiativen reagieren viele industrielle Bestandshalter mit Zurückhaltung bei Eigenentwicklungen. Projekte werden teilweise gestoppt oder verschoben. Bestehende Industrieanlagen dürften, wenn überhaupt, als Sale-and-lease-back-Optionen auf den Markt kommen.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Produktknappheit in der Region Stuttgart werden Investoren im Bereich Logistik auf andere regionale Hubs wie Ulm, Heilbronn oder Karlsruhe ausweichen müssen. Auch entlang der überregionalen Hauptverkehrsrouten A 81, A 8, A 6 und A 5 dürften sich Investitionsmöglichkeiten auftun."